Auto in München in Menschengruppe gefahren | Amberg24

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13.02.2025
Rettungskräfte stehen in der Nähe des Einsatzortes. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. (Bild: Matthias Balk)
Rettungskräfte stehen in der Nähe des Einsatzortes. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. (Bild: Matthias Balk)
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Rettungskräfte stehen in der Nähe des Einsatzortes. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. (Bild: Matthias Balk)

Auto in München in Menschengruppe gefahren

In München ist am Donnerstag ein Auto in eine Menschengruppe gefahren. Mehrere Medien berichten von Verletzten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geht von einem „mutmaßlichen Anschlag” aus.

In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. Wie die Polizei auf der Plattform X mitteilte, wurden mehrere Menschen verletzt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geht von einem „mutmaßlichen Anschlag” aus. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 24 Jahre alten Asylbewerber aus Afghanistan. Nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei wurden mindestens 30 Menschen verletzt.

Am Ort des Geschehens, am Münchner Stiglmaierplatz, fand nach Polizeiangaben zum Zeitpunkt des Vorfalls eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi statt. Der Vizepräsident des Münchner Polizeipräsidiums, Christian Huber, schildert den Vorfall so: Gegen 10.30 Uhr fährt ein 24 Jahre alter Asylbewerber aus Afghanistan mit seinem Auto hinter der Demo her, überholt einen Polizeiwagen zur Absicherung der Gruppe, beschleunigt - und fährt in das Ende des Demonstrationszuges, zu dem mehrere Menschen ihre Kinder mitgebracht haben. Die Polizei schießt in Richtung des Verdächtigen und nimmt ihn fest.

Tatverdächtige nicht ausreisepflichtig

Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, ist der Tatverdächtige nicht ausreisepflichtig. Der 24-Jährige hatte demnach eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis von der Stadt München. Früheren Medienberichten zufolge soll der Mann bereits seit Herbst 2020 ausreisepflichtig gewesen sein. Sein schon vor Jahren abgelehnter Asylantrag führte aber nicht zu einer Ausreisepflicht. Die Hintergründe für die dann erfolgte Aufenthaltsgenehmigung durch die Stadt München könne er im Moment noch nicht beurteilen, so Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

Nach Worten von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) schweben Verletzte in Lebensgefahr. Es seien acht bis zehn Menschen schwerst verletzt worden. Dazu kämen noch acht schwer verletzte Menschen, nur ganz wenige seien leicht verletzt, sagte er am Abend in München. „Es besteht das Risiko für schlimmere Folgen. Wir müssen heute alle hoffen und beten, dass es keine Todesfälle gibt.“ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte, die Gedanken seien auch „bei dem Kind, um dessen Leben die Ärzte immer noch ringen“.

Was wir wissen

  • Der Ablauf: Ein Mann fährt gegen 10.30 Uhr am Münchner Stiglmaierplatz mit einem Auto von hinten in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi.
  • Mindestens 30 Menschen wurden nach Angaben der Polizei verletzt, einige von ihnen schwer. Nach ersten Angaben der Feuerwehr ist Lebensgefahr bei einigen Menschen nicht auszuschließen. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) teilte mit, es seien auch Kinder unter den Verletzten.
  • Der Verdächtige: Bei dem Fahrer handelt es sich laut Polizei um einen 24 Jahre alten Asylbewerber aus Afghanistan. Der Mann sei gefasst worden, bei der Festnahme habe die Polizei auch geschossen. Von ihm gehe derzeit keine weitere Gefahr aus, sagte ein Sprecher. Es gibt nach Polizeiangaben keine Hinweise auf weitere Beteiligte.
  • Das Motiv: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geht von einem „mutmaßlichen Anschlag” aus.
  • Der Verdächtige: Der Fahrer wurde laut Polizei festgenommen. Von ihm gehe derzeit keine weitere Gefahr aus, sagte ein Sprecher. 

Was wir nicht wissen

  • Die Hintergründe: Wie und warum es zu dem Vorfall kam, ist noch unklar. Die Polizei richtete eine Zeugen-Sammelstelle ein und rief auf der Plattform X dazu auf, relevante Videos und Bilder in einem Internetportal hochzuladen.
  • Die Demonstration: Ob der Vorfall in Zusammenhang mit der Demonstration oder der Gewerkschaft Verdi steht, ist nicht geklärt. Verdi ruft derzeit bundesweit zu Warnstreiks und Kundgebungen zur aktuellen Tarifrunde im öffentlichen Dienst auf.
  • Die Sicherheitskonferenz: Am Freitag beginnt im Hotel Bayerischer Hof - nur rund zwei Kilometer vom Einsatzort entfernt - die Münchner Sicherheitskonferenz. Ab Donnerstagnachmittag werden mehr als 60 Staats- und Regierungschefs und mehr als 100 Minister erwartet. Ob der Vorfall Auswirkungen auf das Treffen hat, ist noch unklar.

© dpa-infocom, dpa:250213-930-373804/1

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