In München ist am Donnerstag ein Auto in eine Menschengruppe gefahren. Mehrere Medien berichten von Verletzten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geht von einem „mutmaßlichen Anschlag” aus.
In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. Wie die Polizei auf der Plattform X mitteilte, wurden mehrere Menschen verletzt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geht von einem „mutmaßlichen Anschlag” aus. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 24 Jahre alten Asylbewerber aus Afghanistan. Nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei wurden mindestens 30 Menschen verletzt.
Am Ort des Geschehens, am Münchner Stiglmaierplatz, fand nach Polizeiangaben zum Zeitpunkt des Vorfalls eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi statt. Der Vizepräsident des Münchner Polizeipräsidiums, Christian Huber, schildert den Vorfall so: Gegen 10.30 Uhr fährt ein 24 Jahre alter Asylbewerber aus Afghanistan mit seinem Auto hinter der Demo her, überholt einen Polizeiwagen zur Absicherung der Gruppe, beschleunigt - und fährt in das Ende des Demonstrationszuges, zu dem mehrere Menschen ihre Kinder mitgebracht haben. Die Polizei schießt in Richtung des Verdächtigen und nimmt ihn fest.
Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, ist der Tatverdächtige nicht ausreisepflichtig. Der 24-Jährige hatte demnach eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis von der Stadt München. Früheren Medienberichten zufolge soll der Mann bereits seit Herbst 2020 ausreisepflichtig gewesen sein. Sein schon vor Jahren abgelehnter Asylantrag führte aber nicht zu einer Ausreisepflicht. Die Hintergründe für die dann erfolgte Aufenthaltsgenehmigung durch die Stadt München könne er im Moment noch nicht beurteilen, so Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
Nach Worten von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) schweben Verletzte in Lebensgefahr. Es seien acht bis zehn Menschen schwerst verletzt worden. Dazu kämen noch acht schwer verletzte Menschen, nur ganz wenige seien leicht verletzt, sagte er am Abend in München. „Es besteht das Risiko für schlimmere Folgen. Wir müssen heute alle hoffen und beten, dass es keine Todesfälle gibt.“ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte, die Gedanken seien auch „bei dem Kind, um dessen Leben die Ärzte immer noch ringen“.
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