Bei einem Großbrand in einer Reithalle in Oberfranken sind nach ersten Erkenntnissen mehrere Pferde gestorben. Alarmiert wurden am frühen Morgen rund 250 Einsatzkräfte, Bergungsarbeiten sind noch im Gange.
In einer Reithalle in Oberfranken brach am Dienstagmorgen ein großes Feuer aus, bei dem ersten Erkenntnissen zufolge mehrere Pferde ums Leben kamen. Der Großteil der Tiere konnte bei dem Brand in Heinersreuth (Landkreis Bayreuth) gerettet werden, wie aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Kreisbrandinspektion Bayreuth und des BRK-Kreisverbands Bayreuth hervorgeht.
Laut Bericht wurden kurz vor 5 Uhr zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und Polizei alarmiert und in den Heinersreuther Ortsteil Cottenbach beordert. Bereits bei der Anfahrt habe sich die Meldung bestätigt, dass ein größerer Komplex auf dem Anwesen in Vollbrand stehe. „Umgehend wurden mehrere Schlauchleitungen zum Anwesen verlegt, um eine stabile und ausreichende Löschwasserversorgung sicherzustellen. Drehleitern wurden in Stellung gebracht und übernahmen neben der Brandbekämpfung auch eine Riegelstellung zu den Nachbargebäuden”, heißt es weiter. Ein Innenangriff sei für die Einsatzkräfte aufgrund der Brandausbreitung nicht mehr möglich gewesen.
Anwohner hätten geistesgegenwärtig versucht, so viele Pferdeboxen wie möglich in der in Brand stehenden Scheune zu öffnen und die Pferde ins Freie zu treiben. Glücklicherweise hätten sie sich durch diesen selbstlosen Einsatz nicht verletzt. „Ein Großteil der Tiere konnte gerettet werden, jedoch konnten trotz aller Bemühungen nicht alle Tiere in Sicherheit gebracht werden”, teilen Feuerwehr und BRK mit.
Alarmiert worden seien rund 250 Einsatzkräfte, darunter Aktive der Feuerwehren Altenplos, Benk, Cottenbach, Euben, Heinersreuth, Hollfeld, Kirchenlaibach, Mistelgau, Pechgraben, Plankenfels, Ramsenthal, Speichersdorf, Unterwaiz und Waischenfeld. Ebenfalls ausgerückt seien zahlreiche hauptamtliche und ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr Stadt Bayreuth mit diensthabender und ablösender Wachabteilung sowie der Abteilung Innere Stadt, des BRK-Kreisverbands, des THW aus Bayreuth und der Polizei.
Ein Notarzt, ein Rettungswagen und ein Einsatzleiter Rettungsdienst des BRK Bayreuth seien im Verlauf des Einsatzes durch einen Rettungswagen der BRK-Bereitschaft Creußen abgelöst worden. Dieser bleibe zusammen mit der Drohneneinheit des BRK noch an der Einsatzstelle. „Verletzte gibt es bisher glücklicherweise nicht zu verzeichnen”, heißt es in der Mitteilung.
Mehrere Drohnen von Polizei, Feuerwehr und BRK Bayreuth würden eingesetzt, um frei laufende Pferde zu suchen und in angrenzende Nachbarstallungen oder Koppeln in Sicherheit zu bringen. Ein Tierarzt sei vor Ort, um sich bei Bedarf um die Tiere zu kümmern. Die Kreisstraße 14 wurde laut Mitteilung am Morgen zeitweise komplett gesperrt, um das Risiko möglicher Unfälle durch umherlaufende Pferde im Berufsverkehr zu minimieren.
Nebengebäude des Anwesens hätten durch den schlagkräftigen Einsatz der Feuerwehren vor einem Übergreifen der Flammen bewahrt werden können. „Bei der akut einsturzgefährdeten Stallung kamen Löschroboter für die Brandbekämpfung zum Einsatz”, informieren Feuerwehr und BRK. Für die Nachlöscharbeiten und die Bergung der Tiere werde schweres Gerät nachgefordert. Der einsturzgefährdete Scheunenkomplex werde nach und nach abgetragen und die verendeten Tiere würden geborgen.
„Eine genaue Anzahl der beim Brand verstorbenen Tiere kann erst nach den abschließenden Bergungs- und Abtragungsarbeiten genannt werden”, heißt es weiter. Diese Maßnahmen würden sich voraussichtlich noch über Stunden bis in den Abend hinein hinziehen. Vor Ort im Einsatz sei auch ein BRK-Team zur psychosozialen Notfallversorgung (PSNV), das Betroffene begleite und unterstütze und auch für Einsatzkräfte zur Verfügung stehe.
Die Agentur dpa hatte zuvor unter Berufung auf einen Polizeisprecher berichtet, dass für Anwohnerinnen und Anwohner keine Gefahr bestanden habe. Über die Ursache des Feuers und die Höhe des entstandenen Schadens sei noch nichts bekannt, hieß es. Die Kriminalpolizei habe Ermittlungen aufgenommen.