Kind schießt in den USA auf Lehrerin: 10 Millionen Dollar Schadenersatz | Amberg24

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vor 4 Stunden
Ein Sechsjähriger hatte 2023 in einer Grundschule in Newport News auf seine Lehrerin geschossen. (Archivbild: Billy Schuerman/The Virginian-Pilot via AP/dpa)
Ein Sechsjähriger hatte 2023 in einer Grundschule in Newport News auf seine Lehrerin geschossen. (Archivbild: Billy Schuerman/The Virginian-Pilot via AP/dpa)
Ein Sechsjähriger hatte 2023 in einer Grundschule in Newport News auf seine Lehrerin geschossen. (Archivbild: Billy Schuerman/The Virginian-Pilot via AP/dpa)
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Ein Sechsjähriger hatte 2023 in einer Grundschule in Newport News auf seine Lehrerin geschossen. (Archivbild: Billy Schuerman/The Virginian-Pilot via AP/dpa)

Kind schießt in den USA auf Lehrerin: 10 Millionen Dollar Schadenersatz

Ein Sechsjähriger schießt in den USA mit einer Pistole auf seine Lehrerin. Wer trägt die Verantwortung? Ein Geschworenengericht sieht auch die Schulleitung in der Pflicht.

Nach einer schweren Schussverletzung durch einen Schüler soll eine ehemalige Grundschullehrerin im US-Bundesstaat Virginia Schadenersatz in Höhe von 10 Millionen Dollar (etwa 8,7 Millionen Euro) erhalten. Das entschied ein Geschworenengericht. Laut Berichten von US-Medien befanden die Geschworenen auch, die damalige stellvertretende Schulleiterin habe Warnungen ignoriert, dass der damals Sechsjährige eine Waffe mit in die Schule gebracht habe. Damit habe sie „grob fahrlässig“ gehandelt.

Der Junge hatte Anfang 2023 mit einer Pistole seiner Lehrerin in der Richneck-Grundschule in Newport News in die Hand und in die Brust geschossen. Sie erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Medienberichten zufolge befindet sich die Kugel noch immer in ihrer Brust.

Mitschüler hatten vor Waffe im Rucksack gewarnt 

Mehrere Mitarbeiter der Schule hätten in dem Zivilverfahren ausgesagt, dass Schüler ihnen von der Waffe im Rucksack des Jungen erzählt hätten, hieß es in den Medienberichten. Die stellvertretende Schulleiterin habe aber erst gehandelt, nachdem der Junge bereits geschossen habe. „Eine Waffe verändert alles. Man hält inne und untersucht die Sache“, zitierte der Sender CNN Anwalt Kevin Biniazan, „man geht der Sache auf den Grund, um herauszufinden, ob die Waffe echt ist und sich auf dem Schulgelände befindet“. 

Die stellvertretende Schulleiterin kann den Berichten zufolge noch Berufung einlegen. Bezahlt wird der Schadenersatz nach Informationen von CNN vom Versicherungsverband des Schulbezirks. Den Berichten zufolge muss sich die Schulleitung wegen des Vorfalls im kommenden Monat auch in einem Strafverfahren verantworten. Der Prozess könne einen Präzedenzfall schaffen, wer im Fall von Waffengewalt an Schulen verantwortlich ist, berichtete CNN.

Waffe gehörte der Mutter des Jungen

Außer der Lehrerin wurde bei dem Vorfall 2023 niemand verletzt. Sie konnte der Polizei zufolge noch alle Schüler aus dem Klassenzimmer bringen. Nach der Tat wurde bekannt, dass die Schusswaffe der Mutter des Jungen gehörte. Wegen Vernachlässigung des Kindes wurde sie zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt.

2025 bereits mehr als 140 Schusswaffenvorfälle an Schulen

In den USA gehört tödliche Schusswaffengewalt zum Alltag. Auch an Schulen kommt es immer wieder zu tragischen Vorfällen. Pistolen und Waffen größerer Kaliber sind leicht zugänglich und millionenfach im Umlauf. Laut einer Datenbank der Initiative „Every Town for Gun Safety“, die sich für strengere Waffengesetze ausspricht, gab es in diesem Jahr bis Ende Oktober mindestens 141 Schusswaffenvorfälle in US-Schulen und auf deren Gelände mit 44 Todesopfern.

© dpa-infocom, dpa:251107-930-262794/1

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