18-Jährige bekamen 2023 und 2024 vom Bund ein kleines Budget für kulturelle Aktivitäten. Nun endet der Kulturpass. Schülervertreter und Kulturschaffende schlagen Alarm.
Der Kulturpass für 18-Jährige wird nicht weitergeführt - und das sorgt für Kritik. Auf der Webseite zum Angebot heißt es: „Der Kulturpass endet zum Jahresende 2025. Das bedeutet: Es werden keine weiteren Jahrgänge folgen.“
Die Bundesschülerkonferenz reagierte empört. „Wieder werden wir im Stich gelassen“, erklärte Generalsekretär Quentin Gärtner. „Da darf sich die Politik nicht wundern, wenn wir zu Kulturbanausen werden.“
Der Kulturpass sorge für Chancengleichheit. „Es kann nicht sein, dass nur die Kinder von Ärzten und Anwälten ins Theater und ins Kino gehenkönnen“, meinte der Schülervertreter. Kultur stärke demokratische Werte und gesellschaftliche Teilhabe. „Wenn Ihr wollt, dass wir Demokraten werden, dann fördert das doch bitte auch.“
Der Kulturpass für 18-Jährige war auf Initiative der damaligen Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) vor zwei Jahren mit 200 Euro gestartet. 2024 konnten sich 18-Jährige immerhin noch 100 Euro als persönliches Kulturbudget sichern, für Museen, Konzerte, Kino oder Bücher.
Roths Nachfolger Wolfram Weimer hatte eine Einschätzung des Bundesrechnungshofs angeführt, wonach der Kulturpass verfassungsrechtlich nicht gedeckt sei. Seit der Einführung beliefen sich die Ausgaben nach Angaben aus Weimers Behörde auf mehr als 100 Millionen Euro.
Kritik an der Einstellung des Angebots kam von den Grünen und auch vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Beide halten rechtliche Gründe nicht für stichhaltig.
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