Rücktritte, Seitenhiebe und Memes: Das geht gerade in der Amberger Stadtpolitik ab | Amberg24

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
vor 3 Stunden
Im Wahlkampf um den Ambergs Oberbürgermeister-Posten geht es wild zu – und zwar vor allem online (Symbolbild: Andreas Lander)
Im Wahlkampf um den Ambergs Oberbürgermeister-Posten geht es wild zu – und zwar vor allem online (Symbolbild: Andreas Lander)
Im Wahlkampf um den Ambergs Oberbürgermeister-Posten geht es wild zu – und zwar vor allem online (Symbolbild: Andreas Lander)
cancel
info
Im Wahlkampf um den Ambergs Oberbürgermeister-Posten geht es wild zu – und zwar vor allem online (Symbolbild: Andreas Lander)

Rücktritte, Seitenhiebe und Memes: Das geht gerade in der Amberger Stadtpolitik ab

Der eine – designierter CSU-Spitzenkandidat Matthias Schöberl – zieht sich mit einem Reel auf Instagram aus dem Wahlkampf zurück, die anderen schießen mit Memes: Social Media ist im Wahlkampf zur Kommunalwahl in Amberg angekommen. Und wie.

Die nächste Kommunalwahl liegt noch weit in der Zukunft, genauer gesagt im März 2026. Aber schon jetzt geht es im Wahlkampf um den Bürgermeister-Posten wild zu – und zwar vor allem online. Seit Wochen mischen diverse Instagram-Kanäle mit, die zwischen Bergfest-Romantik und Amberg-Tipps Beliebtheits-Umfragen durchführen, zum Wählen aufrufen und mit eindeutig zweideutigen Formulierungen Benzin in den Wahlkampf gießen.

Rücktritt im Reel

Social Media scheint endlich auch in der Amberger Stadtpolitik angekommen zu sein. Erst diesen Montag lehnte der potenzielle CSU-Spitzenkandidat Matthias Schöberl die Bürgermeister-Kandidatur in einem quadratischen Reel ab und brachte damit ganz Politik-Amberg in Panik.

Als Grund für seinen Rücktritt nannte Schöberl, dass er nicht die Unterstützung des Amtsinhabers – Oberbürgermeister Michael Cerny – habe. Insbesondere in der CSU sei ein Kandidat in einer schwierigen Position, wenn sich der Amtsinhaber gegen ihn positioniere. Die Kommentarspalte ist, wie zu Erwarten auf seinem persönlichen Account, voll von Enttäuschung und Bekundungen, wie sehr man sich Schöberl als OB gewünscht hatte.

Memes zum Rücktritt

Nun, am Mittwoch, schockte die Instagram-Seite „team.bumes”, laut eigenen Angaben betrieben von politisch interessierten Jugendlichen, mit einer Reihe Memes zu Schöberls Rücktritt. Zu sehen waren unter anderem ein überraschter Pikachu und ein Peace-Symbol zeigender Mann (gelabelt mit „Cerny”) an einem Grab („Schöberls Kandidatur”).

„Es war als satirischer Kommentar zur CSU-Situation gedacht – zugespitzt, aber nicht persönlich beleidigend”, sagen die Betreiber der Seite auf Anfrage von Amberg24 dazu. Das scheint nicht geklappt zu haben, wie sich schnell zeigte. Oberbürgermeister Cerny reagierte nämlich heftig: Das Bild sei „geschmacklos” und ein „Tiefpunkt” seiner politischen Laufbahn. Er forderte den Rücktritt von Grünen-Stadtrat Hans-Jürgen Bumes, der 2026 als gemeinsamer Kandidat von Grünen und Liste Amberg antritt.

Zu stark provoziert

Das „team.bumes”-Team weiter: „Die Reaktionen, besonders der öffentliche Streit zwischen Herrn Cerny und Herrn Schöberl, haben uns aber gezeigt, dass es zu stark provoziert hat.” Deshalb nahmen sie nach nur wenigen Stunden den Post offline. „Das war unsere eigene Entscheidung, um die Debatte nicht weiter eskalieren zu lassen.” Um den Streit nicht noch weiter anzuheizen, wolle das Team erstmal keine weiteren Memes posten.

Wer hinter den besagten Instagram-Kanälen steckt, ist derzeit noch nicht erkennbar. Genauso wenig wie hinter wem die Seiten stehen – ob sie das tun –, welcher politischen Richtung sie angehören oder ob alles einfach nur Ragebait ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Amberger Stadtpolitik und ihr Umfeld in den kommenden acht Monaten bis zur Wahl entwickelt. Oder in den Worten des einzigen Kommentars unter dem Statement von „team.bumes”: „Wird ein lustiger Wahlkampf”.

north