Zwei imposante Villen auf Korfu, fünf verliebte Paare, zwölf heiße Verführer, zwölf sexy Verführerinnen und zwei Frauen aus Amberg mittendrin: Leonie und Tara.
In der aktuellen Staffel der TV-Show Temptation Island versuchen die 22- und 29-Jährige, die vergebenen Männer vor laufenden Kameras zu verführen und stellen deren Beziehung auf die Probe. Im Interview erzählen sie von der aufregenden Zeit und wie es ihnen bei der TV-Produktion ergangen ist.
Was hat euch dazu bewegt, bei Temptation Island mitzumachen?
Tara: Ich wollte die Erfahrung mitnehmen und einfach mal was anderes machen. Gleichzeitig wollte ich gucken, wie die Männer auf mich reagieren und den Frauen die Augen öffnen.
Leonie: Für mich war es just for fun. Ich hatte schon öfter überlegt, an einer Reality-Show teilzunehmen, aber nie den endgültigen Entschluss gefasst. Dann hat Tara mir erzählt, dass sie daran teilnimmt und ich hab mich sogar erst nach dem Bewerbungsschluss und dem Casting dafür beworben. Ich hab erst eine Woche vor Drehbeginn Bescheid bekommen, dass ich mit kann. Ich hatte noch nicht einmal extra Outfits für die Zeit dort. Wenn man im TV ist, will man ja auch super aussehen. (lacht)
Hattet ihr Bedenken, wie ihr dargestellt werdet?
Tara: Ja, schon. Wir wurden 24/7 gefilmt und es gab unglaublich viel Bildmaterial. Dabei weiß man nie, was gezeigt wird und was nicht. Aber ich stehe immer zu dem, was ich sage.
Leonie: Nein, ich nicht. Ich war genau so, wie ich bin. Und solange ich noch selber in den Spiegel schauen konnte, habe ich das gemacht, was für mich richtig war. Die Leute reden ja eh immer. Egal, was man macht, es ist immer falsch. In der Branche braucht man einfach ein dickes Fell.
Gab es bestimmte Strategien oder Taktiken, die ihr euch zurechtgelegt habt?
Tara: Ich wollte ganz authentisch sein – so wie ich bin und alles auf mich zu kommen lassen. Ich bin ein ehrlicher Mensch, der immer mit dem Herzen dabei ist. Würde ich merken, dass da ein Betrüger dabei ist, würde ich es drauf anlegen und ihn prüfen, ob er es mit seiner Freundin auch wirklich ernst meint. Ich bin ein absoluter Herzmensch und dabei sehr feinfühlig. Außerdem mag ich es intensive Gespräche zu führen, die tiefgründig sind. Ich habe viel mit meinen Augen kommuniziert, viel gelächelt und so die Männer um den Finger gewickelt.
Leonie: Ich wollte mich zunächst zurückhalten und nicht zu offensiv auf die Männer zugehen – dabei erst mal beobachten und abwarten. Ich bin immer ein bisschen zu ihnen hin, dann wieder weniger. Ich wollte wie ein Bro für die Männer sein. Das ist ja im echten Leben auch so: Wenn Männer zu viel Aufmerksamkeit bekommen, sind sie sich sicher und dann ist man nicht mehr interessant für sie. Aber am Ende ist es sowieso der Charakter, der punktet. Ich bin eh eine offene Maus, die Party und Stimmung macht.
Habt ihr euch vorher überlegt, wie weit ihr mit den vergebenen Männern gehen würdet?
Tara: Ja, weiter als Küssen würde ich nicht gehen. Ich bin da altmodisch und im TV würde ich das sowieso nicht machen. Die Männer waren ja auch alle vergeben.
Leonie: Nein, ich nicht. Ich habe gesagt, ich guck, in was für Situationen ich komme und reagiere dann, wie ich mich wohl fühle.
Wie war euer erster Eindruck von den anderen Verführerinnen?
Tara: Die waren alle super lieb und sehr hübsch. Wir haben uns alle total gut verstanden und Leonie war ja sowieso vorher schon eine Freundin von mir.
Leonie: Es hat sofort zwischen allen gematcht. Wir haben uns am Flughafen das erste Mal gesehen und da wussten wir direkt, wer zu Temptation Island geht. Das hat man den Mädels einfach angesehen – die hatten alle so eine Aura.
Wie war euer Verhältnisuntereinander – eher Konkurrenz oder Freundschaft?
Tara: Wir waren keine Konkurrentinnen. Wir wollten ja keinen Mann kennenlernen und hatten ein gemeinsames Ziel – also eher „go girl“. Aber es war natürlich trotzdem eine Herausforderung, mit so vielen Menschen auf einem Haufen.
Leonie: Wir haben das alle größtenteils als Job angesehen, die Männer zu testen. Wir waren zwölf Frauen, die mit sich im Reinen sind, da gab es keine Probleme. Durch die Show sind auch enge Freundschaften entstanden und wir treffen uns noch heute regelmäßig. Demnächst schauen wir zusammen die Sendung – alle Verführer und Verführerinnen.
Wie war das Leben in der Villa? Gab es Herausforderungen, mit denen ihr nicht gerechnet habt?
Leonie: Wir haben gegessen, geredet, am Pool entspannt, Spiele gespielt und viel gefeiert. Die ganzen zwei Wochen lang. Wir haben die Villa nur verlassen, wenn Dates anstanden. Wir hatten keine Handys, Bücher, eigene Musik … und so musste man sich Ablenkung auf eigene Initiative suchen. Deshalb hat man sich in dieser Zeit sehr viel mit eigenen Themen auseinandergesetzt und auch mit den anderen sehr intensive Gespräche geführt. Ich bin aber jemand, der sehr viel Zeit für sich und seinen Space braucht … den hatte ich dort nicht. Man hört immer irgendwo Stimmen und immer ist jemand da. Ich habe auch irgendwann meine Familie und meinen Hund vermisst.
Tara: Ich muss ehrlich sagen: Mein Opa ist vier Wochen vorher verstorben – es war schwierig, das auszublenden, weil man auch viel Zeit zum Nachdenken hatte. Mir haben meine Liebsten und meine zwei Hunde gefehlt. Man ist dort in so einer Bubble, in einer eigenen Welt. Die Villa, der Pool, die Menschen, die Spiele – es ist sehr viel um einen herum, aber man ist halt immer in der Villa. Langweilig war es dabei aber eher weniger. Dort waren so viele Menschen, mit denen man viel sprechen konnte. Aber es ist psychisch schon belastend, weil man so viel mit sich selbst zu tun hat. Für mich war es sogar noch ein bisschen schwerer.
Wie echt ist das, was die Zuschauer sehen?
Tara: Es ist echt und nichts gespielt. Wir hatten kein Drehbuch, waren alle frei und haben einfach entspannt Urlaub gemacht mit den Jungs.
Leonie: Das ist wirklich Reality. Die Spiele sind vorgegeben, aber was dabei passiert, ist aus der Situation heraus.
Konntet ihr die Kameras schnell vergessen oder habt ihr euch beobachtet gefühlt?
Leonie: Im ersten Moment, als wir die Villa betreten haben, haben wir geguckt, wo die Kameras sind und dann aufgepasst, wie wir da sitzen oder uns verhalten. Aber irgendwann waren einem die Kameras dann egal.
Tara: Ich konnte die Kameras sehr schnell vergessen – die fallen auch nicht auf. Es wurde auch schon gezeigt, dass ich Chips esse, als die Jungs Heim gekommen sind, die hab ich dann ganz schnell auf die Seite geschoben, als ich das gemerkt habe. (lacht)
Welche Reaktionen habt ihr auf euren TV-Auftritt bekommen – mehr Bewunderung oder auch Kritik?
Leonie: Aus meinem Freundeskreis habe ich gute Resonanz bekommen. Meine Mum und mein Dad waren anfangs nicht so happy – meine Schwester schaut immer „Sommerhaus der Stars“ und deshalb dachten meine Eltern, ich geh auch zu sowas, wo viel rumgeschrien wird. Aber jetzt sind sie Fans und gucken die Show immer an. Auf Social Media wurde ich durch meinen Job eh schon immer viel gehated – da braucht man einfach ein dickes Fell.
Tara: Bei mir ist es 50/50, würde ich sagen – viel Kritik und Hasskommentare. Über die stehe ich aber drüber. Die Leute kennen mich ja gar nicht. Viele fanden es auch bemerkenswert, dass ich mich das getraut habe. Meine Familie und Freunde stehen da auch alle hinter mir.
Leonie, was nimmst du persönlich aus dieser Erfahrung mit
Rund um war es einfach eine schöne Erfahrung: die Momente, die Menschen die man kennen gelernt hat. Es war auch einfach mal schön, zwei Wochen so ganz ohne Handy zu sein. Ich würde in der Zukunft auch definitiv wieder bei anderen Reality-TV-Formaten mitmachen. Ich bin da eigentlich für fast alles offen.
Tara, gibt es etwas, das du bereust oder im Nachhinein anders machen würdest?
Ja, ich würde noch mehr auf die Männer zugehen. Ich war schon sehr zurückhaltend und habe mein echtes Leben mit reingebracht – dort werde ich meistens angesprochen.