Niederländische Banden sprengen seit Jahren Geldautomaten - und suchen dabei immer weiter entfernte Ziele. Für drei mutmaßliche Täter endet ein Raubzug im Krankenhau in Bayern.
Drei mutmaßliche Geldautomatensprenger aus den Niederlanden sind nach spektakulärer Flucht aus Österreich in Bayern verunglückt. Die drei Männer verunfallten in der Nacht zum Sonntag in einem mutmaßlich gestohlenen Auto unweit der Grenze in Marktl, dem Geburtsort des früheren Papstes Benedikt XVI. Alle drei wurden verletzt, wie das Polizeipräsidium Rosenheim anschließend mitteilte. Zuvor berichtete die „Passauer Neue Presse“. Alle drei waren demnach so schwer verletzt, dass sie in Krankenhäusern behandelt werden mussten.
Die drei Männer werden verdächtigt, in der Nacht zum Freitag in Gmunden im Salzkammergut einen Geldautomaten gesprengt zu haben, wie ein Sprecher der Landespolizeidirektion Oberösterreich in Linz anschließend sagte. Die österreichische Kripo ermittelt, ob es einen Zusammenhang mit weiteren Taten gibt. Alle drei sind nach Worten des Polizisten niederländische Staatsangehörige.
Die Explosion in dem idyllischen Ferienort am Traunsee war so gewaltig, dass dabei nicht nur die Bank verwüstet, sondern nach erster Mitteilung der österreichischen Ermittler auch das ursprüngliche Fluchtauto der Gruppe schwer beschädigt wurde. Die Täter rannten demnach ohne Beute davon, anschließend raubten sie einem Abiturienten die Autoschlüssel und flohen mit dessen Wagen. Den verschiedenen Berichten zufolge war das Auto, in dem die drei schlussendlich in Bayern verunglückten, wieder ein anderes Fahrzeug.
Banden niederländischer Geldautomatensprenger - in ihrem Heimatland „plofkrakers“ (Knallknacker) genannt - gehen seit Jahren in Deutschland auf Raubzüge, ursprünglich mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Doch je besser die Banken ihre Geldautomaten sichern, desto weitere Fahrten unternehmen die Täter - mittlerweile offenkundig auch über die deutschen Grenzen hinaus.
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