Der Führerschein soll in Zukunft günstiger werden – das hat Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder angekündigt. Geplant ist unter anderem, dass Fahrschüler bestimmte Sonderfahrten auf einem Simulator absolvieren können. Außerdem soll – wie schon während der Corona-Zeit – der Theorieunterricht online stattfinden. Dadurch sollen die Kosten für den Führerschein sinken.
Auch der Fragenkatalog für die Theorieprüfung soll verkleinert werden. Wann und wie genau die Änderungen umgesetzt werden, steht aber noch nicht fest. Ein Gesetzesentwurf liegt bisher nicht vor – laut aktuellen Informationen wird es frühestens 2027 konkrete Pläne geben.
Für alle, die bald mit dem Führerschein anfangen wollen, ändert sich also erstmal nichts. Wie sich die Preise entwickeln, wenn die Gesetzesänderung wirklich kommt, bleibt abzuwarten.
„Ein Simulator ist super, um Fahrschülern die Angst vor dem Straßenverkehr zu nehmen oder Sprachbarrieren zu überwinden“, sagt Marcus Popel, Fahrlehrer aus Amberg. In seiner Fahrschule wird so ein Simulator bereits genutzt. Eine echte Fahrstunde könne er zwar nicht komplett ersetzen, sei aber sehr hilfreich, um die Basics zu lernen.
„Bisher konnten solche Stunden nicht angerechnet werden – mit der geplanten Gesetzesänderung wäre das dann möglich“, erklärt Popel.
Im Vergleich zu München ist der Führerschein in Amberg aber immer noch relativ günstig. „In München kann eine Fahrstunde schon mal 100 Euro kosten – davon sind wir hier noch weit entfernt“, sagt Manuel Kraus, Inhaber der Fahrschulen Kraus in Amberg und Umgebung. Im Schnitt kostet eine Fahrstunde 60€ in Amberg und Umgebung.
Laut Kraus sind die Fahrschulen selbst nicht schuld an den steigenden Preisen. Grund seien höhere Löhne, Nebenkosten und Änderungen in der Prüfungsordnung. Seit 2021 dauert die praktische Fahrprüfung nämlich nicht mehr 45, sondern 55 Minuten.
Das hat aber Folgen: Laut ADAC und TÜV ist die Durchfallquote seit 2021 von 37 auf 45 Prozent gestiegen. Wissenschaftliche Belege, dass eine längere Prüfung tatsächlich mehr Sicherheit im Straßenverkehr bringt, gibt es aber bisher nicht. Wer nochmal antreten muss, zahlt deutlich mehr – allein die Prüfung beim TÜV kostet rund 130 Euro.
„Wir wollen unsere Fahrschüler bestmöglich auf die Prüfung vorbereiten – dafür braucht man einfach mehr Übung“, sagt Kraus.